2014/08/27

Ein Kollateralschaden der politischen Korrektheit

... ereignete sich in England. Um nur ja nicht als Rassist zu gelten, haben offenbar etliche Leute es vorgezogen zu schweigen....

Mehr dazu hier und hier.

Die englischen Medien sind hier - wie so oft - etwas weniger heuchlerisch in ihren Aussagen. Auf SPON kommt das R-Wort gar nicht erst vor, obwohl hier ein wesentlicher Schlüssel des ganzen Skandals liegt. Auch wurde sicherheitshalber (?) die Kommentarfunktion deaktiviert.

2014/08/25

Menschen gemachtes Klima?

Dieser Tage ließ eine Meldung aufhorchen, die - so scheint es - ein gewichtiges Problem der gängigen Klimaforschung lösen könnte. Unter anderem die BBC berichtete darüber auf ihrer Homepage.

Das Problem ist hinlänglich bekannt, nämlich der seit 15 Jahren währende Stillstand in der Klimaerwärmung. Nach allem, was uns die finanziell bestens ausgestattete Klimaforschung seit Jahrzehnten weis machen will, sollte es eine starke Korrelation zwischen dem CO2-Gehalt in der Atmosphäre und der Globaltemperatur geben. Mit anderen Worten: Wenn der CO2-Gehalt in der Luft ansteigt, nimmt auch die Temperatur zu. So jedenfalls die Theorie. Genau deswegen wird ja auch so viel Aufhebens um die Begrenzung bzw. Verminderung der Kohlendioxidemissionen gemacht.

Nun stiegen in der vergangenen 15 Jahren die CO2-Emissionen munter an, während gleichzeitig die Erdtemperatur nicht folgen wollte. Irgendetwas stimmte also mit den Modellen nicht, die uns bislang das nahe Ende der Zeiten vorhergesagt hatten.

Nun gibt es in solchen Situationen im Wesentlichen zwei Möglichkeiten, wie die Wissenschaft auf derartige negative Befunde reagieren kann. Sie kann sich a) von der bestehenden Theorie verabschieden und eine gänzlich neue Theorie erschaffen, oder b) versuchen, Zusatzhypothesen zu entwerfen, die die Abweichungen von den Erwartungen erklären, ohne jedoch die ursprüngliche Theorie zu verwerfen.

Die Geschichte der Wissenschaft zeigt ganz eindeutig, dass in der wissenschaftlichen Praxis immer Option b) gewählt wird. Warum ist das so? Nun, Wissenschaftler lieben ihre Theorien. Und sie mögen es im Allgemeinen gar nicht, wenn diese Kinder des Intellekts kritisiert werden.Und schon gar nicht sind sie so streng zu sich selbst und ihren Modellen, wie Karl Popper es gefordert hat, der sinngemäß meinte, jeder Wissenschaftler müsse seine eigenen Theorien so gnadenlos wie möglich nach Schwachstellen durchforsten, weil nur so der Weg zu neuen Entdeckungen offen steht.

Deshalb wird in der Praxis immer so lange an bestehenden Theorien herumgedoktert, bis wirklich gar nichts mehr geht, und eine vollkommen neues Gedankengebäude alles Bestehende über den Haufen wirft. Doch davon sind wir in der Klimaforschung noch ein gutes Stück entfernt.

Zurück zu unserem BBC-Bericht. Gemäß neuen Forschungsergebnissen ist es der Atlantik, der die überschüssige Hitze in der Atmosphäre aufnimmt und sie in größere Tiefen verfrachtet. Dort tief unten sollen sich die aufgewärmten Wassermassen eine Zeit lang aufhalten, bevor sie wieder emporsteigen und den Erwärmungsprozess nicht nur dereinst wieder aufleben lassen, sondern ihn sogar verstärken. Warum das so ist, weiß man zwar noch nicht, aber das kann ja vielleicht später noch kommen.

Zwar beruht diese Hilfshypothese auf einer relativ geringen Zahl von empirischen Daten. Aber nehmen wir mal an, es sei so, wie die Forscher behaupten. Dann ist das, auch wenn die Meldung auf den ersten Blick zur Beruhigung der Klimawissenschaft dient, letztlich doch eine ziemliche Bankrotterklärung derselben. Denn wurde nicht seit Jahrzehnten mit wachsender Vehemenz behauptet, der Einfluss des Menschen auf das Klima sei weitaus stärker als alle natürlichen Einflüsse? Ja, wurde nicht alle natürliche Variabilität als völlig belanglos dargestellt.

Nun wurde also ein natürlicher Faktor entdeckt, der es gleichsam mühelos schafft, die menschlichen Anstengungen zur Erwärmung des Klimas auszuhebeln. Diesen Faktor hatte offenbar niemand auf dem Radar.Auch wenn sich diese Hypothese als nicht tragfähig erweisen sollte, jede andere Erklärung für den ausgebliebeneen Temperaturanstieg wird letztlich auf natürliche Ursachen zrückgreifen müssen.

Wie ernst kann man angesichts dessen in Zukunft Behauptungen nehmen, der Mensch sei in erster Linie für das Klima auf Erden verantwortlich?



2014/08/21

Versicherungen

Sicherheit geht uns über alles. Und Versicherungen tragen dazu bei, uns ein Gefühl der Sicherheit zu vermittlen.

In gewissem Sinne ist jede Versicherung eine Art Glücksspiel, bei der es nur einen Gewinner gibt: die Versicherungsgesellschaft. Auch im Lotto landet der Hauptgewinn immer bei der Betreibergesellschaft, während die Zahl der glücklichen (?) Los-Millionäre überschaubar bleibt. 

Das Gewinnstreben ist nichts Verwerfliches. Denn es kann niemand ein Interesse daran haben, dass Versicherungen pleite gehen. Wer würde uns sonst vor den existenziellen Risiken bewahren oder zumindest deren Folgen abmildern?

Gehen wir noch ein wenig weiter in unserer Analogie zwischen Glücksspiel und Versicherungen. Bei der Lotterie zahlen viele Leute einen kleinen Obulus, nur damit einige wenige mit einer großen Portion Glück Millionär werden können. Wir nehmen das hin, obowhl wir wissen sollten, dass jeder Teilnehmer auf lange Sicht nur verlieren kann. Denn wäre es anders, würde also jeder Teilnehmer auf lange Sicht letztlich gewinnen, wäre die Statistik der Firmenpleiten wieder um einen Eintrag größer geworden.

Bei der Versicherung verhält es sich so: viele Menschen sind einem bestimmten Risiko ausgesetzt (z. B. Hausbrand). Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Haus einer bestimmten Person abbrennt, relativ gering. Aber innerhalb der Gesamtbevölkerung kommt es doch gelegentlich vor. Man weiß nur nicht im Voraus, wen es treffen wird. Also tun sich die Menschen zusammen, zahlen eine kleine Summe, auf dass demjenigen, den das Schicksal trifft, geholfen wird.

Das ist sinnvoll, denn auch wenn das individuelle Risiko eines Hausbrandes gering ist, so sind die finanziellen Schäden für den Betroffenen immens und können mitunter den Ruin eines Lebens bedeuten.

Die Feuerversicherung ist ein schönes Beispiel, um das Prinzip des Versicherungswesens zu verdeutlichen:

  • ein geringes individuelles Risiko für das Eintreten eines Schadens
  • ein hoher finanzieller Verlust im Schadensfall für das Individuum
Die zentralen Begriffe sind also Risiko und Verlust

Spiegelbildlich verhält es sich bei der Lotterie mit dem Begriffspaar Chance und Gewinn:

  • eine geringe individuelle Chance auf einen Hauptgewinn
  • ein hoher finanzieller Gewinn für den mit den richtigen Zahlen

Was passiert aber, wenn sich das Risiko eines Schadensfalles verändert? Nun, wenn das Risiko kleiner wird, also die Zahl der Schadensfälle zurückgeht, sollte auch die Versicherungsprämie sinken. So weit, so trivial. Wird das Risiko allerdings größer, dann werden die Prämien steigen. Das ist unausweichlich, weil dann ja auch die gesamte Schadenssumme zunimmt. Nehmen wir den Extremfall, dass innerhalb kurzer Zeit alle Häuser aller Versicherten abbrennen. Dann bleibt letztlich jeder auf seiner Brandruine sitzen und die Versicherung hat ihre Schutzfunktion verloren. Wer würde auch ein so großes Risiko versichern?

Sehen wir uns ein anderes Beispiel an - die Krankenversicherung. Jeder von uns ist versichert, es gibt ja eine Versicherungspflicht. Aber auch jeder von uns wird irgendwann einmal krank. Und zwar werden mit zunehmendem Alter die Krankheiten schwerer und langwieriger. Die Behandlungskosten steigen also mit dem Alter an. Wenn also der Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung zunimmt, muss ein geringerer Anteil jüngerer Menschen für die Behandlungskosten der Rentner aufkommen, die ja ihrerseits aufgrund ihres geringeren Einkommens nicht mehr allein für ihre medizinischen Kosten aufkommen können.

In gewissem Sinne ist die Krankenversicherung also keine echte Versicherung, da ja über kurz oder lang jeder in den Genuss ihrer Leistungen kommt. Im Grunde genommen ist es eine Umverteilung von jenen, die weniger krank sind (also den Jüngeren) zu jenen, die häufiger krank sind (also den Älteren). Das ist per se kein Qualitätsurteil, aber man sollte sich das Ganze vor Augen halten.

Die Krankenversicherung ist sozusagen der Zwilling der Rentenversicherung, wo eine ganz ähnliche Ausgangslage herrscht. Nur ist es hier offensichtlicher. Die demographischen Probleme der nicht mehr allzu fernen Zukunft werden also längst nicht nur auf dem Feld der Renten und Pensionen virulent,. sondern auch im Bereich der Kosten für das Gesundheitssystem.

Hier ticken zwei Zeitbomben - und zwar gleichzeitig.





2014/08/04

Polnisches Gemüse

Es gibt im Englischen den wunderbaren Ausdruck blessing in disguise. Gemeint ist damit, dass eine Sache auf den ersten Blick wie ein großes Übel aussieht, sich bei näherer Betrachtung (und auf lange Sicht) jedoch als ein unerwarteter Segen erweist.

Die Ukraine-Krise hat auf jeden Fall das Potenzial, dieser Redensart Ehre zu machen. Wie das?

Nun, kürzlich wurden verschärfte Sanktionen gegen Russland verhängt. Welch grauenhafte Auswirkungen dies auf das Leben der kleinen Leute in Putins Reich hat, kann man u.a. hier nachlesen.

Es ist bestimmt nur ein Zufall, aber gerade jetzt haben die Russen erhöhte Pestizidwerte in polnischem Gemüse gefunden. Klar, dass die dann ihre Gemüseimporte aus Polen erst mal aussetzen müssen. Für die örtliche Landwirtschaft ist diese Nachricht ein herber Schlag. Auch kleine Leute.

Jedoch ergibt sich bei genauerer Betrachtung ein anderes Bild. So eröffnet sich uns, also den Nicht-Polen, nunmehr die Möglichkeit, mehr (polnisches) Gemüse zu essen. Wir ernähren uns gesünder, machen öfters mal einen Veggie-Day, senken unsere Blutfettwerte und helfen nebenbei noch der polnischen Landwirtschaft, die sonst auf einem geschätzten Verlust von 1 Mrd. € sitzenbleiben würde.

Alles in allem, ein klarer Fall von blessing in disguise.

Wenn da nur nicht diese Pestizide wären....